Siegen. Im November 1977 trafen sich 18 Judokas, um die
Judofreunde Siegen-Lindenberg aus der Taufe
zu heben. Drei Personen aus der Gründerzeit ermöglichten mit
namhaften Beträgen den Start in den Sport: Hans Dieter Haardt, Friseursalon am Kaisergarten, das
Bekleidungshaus Rubens, damals am Marburger Tor, und der damalige
Geschäftsführer Lothar Schneider. Unvergessen
ist auch das erste Ehrenmitglied Elisabeth Schneider, auch „Judo-Oma"
genannt, die mit 75 Jahren zum „Albtraum" der Siegener
Geschäftsleute wurde, wenn sie Spenden für den Verein herbei schaffte.
Im März 1978 fand die erste Jahreshauptversammlung
der Judofreunde statt, Walter Bäuml wurde zum 1.Vorsitzenden gewählt. Zwischen 1984 und 1989 fungierte
Gerd Angerer als Vereinschef, von 1990 bis 1994 war Fred
Lepke Präsident. Doch weil Judo eine echte Leidenschaft ist, übernahm Walter
Bäuml dieses Amt im Jahre 1995 wieder. Der Verein nahm viele
Verpflichtungen im Judo-Verband wahr; so
wird seit vielen Jahren die Kreis-Jugendleitung vom Verein gestellt.
Der Verein verfügt über eine Vielzahl von Dan-Trägem
(Schwarzgurte), die eine ausgezeichnete Ausbildung vor allem für die Kinder
und Jugendlichen garantieren. Zudem stellten die Judofreunde Siegen-
Lindenberg zahlreiche Kampfrichter, für die stellvertretend
Hans-Wemer Krämer genannt sein soll, der mittlerweile die Lizenz als
Internationaler Kampfrichter erworben hat und bei Welt- und Europameister- schaften
eingesetzt wird.
Regina Schüttenhelm Aushängeschild
Der relativ kleine
Verein vom Lindenberg (rund 200 Mitglieder) feierte in den 25 Jahren seines
Bestehens zahlreiche Erfolge auf Westdeutscher und teilweise sogar auf
nationaler Ebene. Absolutes Aushängeschild war Regina Schüttenhelm, die
1978 erstmals Westdeutsche Jugendmeisterin wurde und im Laufe der Karriere
acht Mal zur Bezirksmeisterin und fünf Mal zur Westdeutschen Meisterin
avancierte. Nach ihrem Wechsel zu Bayer Leverkusen (1990) errang sie noch im
gleichen Jahr in Brüssel den Titel der Studenten-Weltmeisterin. 1991 und
1992 wurde die Siegenerin Deutsche Meisterin, Internationale Deutsche
Meisterin und Int. Russische Meisterin. Aug Grund dieser Großen Erfolge
wurde sie für die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona nominiert und kehrte
mit einem nie erwarteten 5. Platz zurück
Fast sogar in
1. Liga aufgestiegen
Doch nicht nur in Einzelwettkämpfen waren die Judofreunde sehr erfolgreich,
sondern auch die Männer-Mannschaft konnte sich mit ihren Leistungen absolut
sehen lassen. Nur mit Kämpfern aus dem eigenen Lager bestückt schafften
die Siegerländer den Sprung von der Judo-Kreisliga bis in die 2. Bundesliga. Im ersten Jahr der Zweitliga-Zugehörigkeit (1984) schafften die
"Freunde" auf Anhieb den 4. Platz. 1985 scheiterte man nur um
einen Punkt am Aufstieg in die 1. Bundesliga. Am Ende der Saison 1986
mussten die Lindenberger allerdings auf Grund von Verletzungen und
berufsbedingten Abgängen den Weg in die Landesliga antreten. Somit ging
eine große Ära zu Ende. 1988 wurden die Judofreunde mit einer neu
formierten Mannschaft nochmals Meister der Landesliga, scheiterten aber
knapp in der Aufstiegsrunde. Zwei Jahre später folgte dann die Fusion im Männerbereich
zwischen allen Siegerländer Vereinen zur Judo-Kampfgemeinschaft
Siegerland. Ihren 25. Geburtstag feiern die Judofreunde Siegen-Lindenberg am
9. November (Samstag) ab 19.30 Uhr im Bürgerhaus Gosenbach mit einem
Festakt
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